Die weiße Rinde der Birke löst sich von selbst vom Baum: Stadtführerin Barbara Weidler zeigt den Naturschul-Kindern, wie die Indianer mit ihren Zähnen Schmuckmuster in die Rinde gebissen haben, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen
Blaetter, Blueten, Rinde: Die Gesichter der Baeume erkennen
Gütersloh (gpr). Unter Bäumen kann man spielen, Schatten suchen oder später im Herbst die Baumfrüchte aufsammeln: Acht Kinder im Alter von sieben bis elf Jahren haben sich im Rahmen der Naturschule Gütersloh jetzt aber auf den Weg gemacht, um mehr über Bäume zu erfahren. Adelheid Eimer, unterstützt von Andrea Flötotto und Stadt- und Gartenführerin Barbara Weidler, hatte unter dem Titel »Dicke Freunde im Stadtpark« zu einem Rundgang eingeladen.
Während Adelheid Eimer einige Blätter zeigt und erläutert, wie wichtig die Blätter für die gute Luft sind, schauen sich die Kinder bereits um, um den Baum zum Blatt zu finden. Schließlich landet die Gruppe auf der Rundbank unter dem Kugelahorn. Hier können die Kinder nicht nur eine kurze Rast machen, sondern auch ein Ahorn-Blatt ausschneiden.
Eine Buche und der riesige Mammutbaum stehen dicht nebeneinander und die Kinder fühlen an Blatt und Nadel, was den Laub- und den Nadelbaum ausmacht. Die Birken hingegen haben noch keine Blätter, aber man kann sie gut an der weißen Rinde erkennen. Diese löst sich von selbst und wird vom Winde weggetragen. »Die Rinde kann man aber auch verarbeiten, weil sie wasserdicht ist«, sagt Adelheid Eimer. »Zum Beispiel für das Decken von Dächern.« Barbara Weidler weiß zu der weißen Rinde noch eine andere Geschichte: Die Indianer haben auf die Rinde gebissen, um mit ihren Zähnen ein Muster zu machen und dadurch ein Schmuckstück zu haben.
Nach dem Rundgang konnten die Kinder ihre Fantasie spielen lassen und sich zum Beispiel vorstellen, das Bäume von Elfen und Baumgeistern bewohnt werden können. So entstanden aus Wurzeln, Tannenzapfen und anderen Naturmaterialien eigene Baumgeister, die die Kinder mit nach Hause nehmen konnten.