Gegen die erneute Novellierung der Düngeverordnung findet am 4. April eine Großkundgebung in Münster statt. „Diese Verschärfungen bedrohen die gesamte Lanwirtschaft – egal, ob ökologisch oder konventionell, ob Acker-, Gemüse-, Obstbauer oder Tierhalter“, so Vorsitzender Andreas Westermeyer. Durch eine bodennahe und verlustarme Ausbringung wie hier mit den Schleppschläuchen wird Gülle bodenschonend auf dem Feld verteilt und dadurch eine Geruchsbelästigung reduziert. Foto: - Florian Pottkamp, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen
Grosskundgebung gegen Verschaerfung der Duengeverordnung
Gütersloh/WLV (Re) Die erneute Novellierung der Düngeverordnung bewegt die heimischen Landwirte enorm: Unter dem Motto »Bauern brauchen Zukunft – Zukunft braucht Bauern!« veranstaltet der Bauernverband Westfalen-Lippe am 4. April eine Großkundgebung in Münster auf dem Domplatz. Rund 5.000 Teilnehmer und etwa 150 Trecker werden erwartet. »Mehr als 200 Landwirte aus dem Kreis Gütersloh sowie viele aus den vor- und nachgelagerten Bereichen des grünen Berufszweiges werden sich auf dem Weg machen«, erklärt Andreas Westermeyer, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Gütersloh. Zudem werden Berufskollegen aus Niedersachsen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und dem Rheinland kommen.
Schutz des Grundwassers höchste Priorität
»Die neue, fachlich fragwürdige Verschärfung der Verschärfung der Düngeverordnung droht vielen Höfen den Garaus zu machen«, bringt es der Vorsitzende auf den Punkt. »Wir werden mit der Großkundgebung deutliche Zeichen an die Politik richten. Gleichzeitig betont Westermeyer: »Wir wollen unser Wasser sauber halten.« Die Qualität und damit der Schutz des Grundwassers habe für die Bauern höchste Priorität. Dieses werde auch in dem großen Engagement der Landwirte in den erfolgreich arbeitenden Wasserkooperationen deutlich. Doch die neuen Vorschläge seien das bislang letzte Beispiel einer Reihe von immer mehr kostensteigernden Auflagen und Wünschen an die Landwirtschaft. »Wir sind an einem Punkt angekommen, wo sich Politik und Gesellschaft entscheiden müssen, ob sie auch künftig noch eine von bäuerlichen Familienbetrieben getragene flächendeckende Landwirtschaft in Deutschland wollen«, untermauert Westermeyer. »Wir brauchen dringend eine ehrliche Diskussion, unter welchen Voraussetzungen dies möglich ist.« Außerdem solle die Kundgebung ein deutliches Zeichen für die Dialogbereitschaft der Landwirte setzen. »Wir wollen weiter vor Ort die kooperative Arbeit beim Wasser- und Artenschutz zeigen.«
Zum Hintergrund: 2017 ist eine neue Düngeverordnung in Kraft getreten, die die Landwirte vor großen Herausforderungen stellt. »Vieles in dieser Verordnung ist richtig und wird von den Bauern mitgetragen«, unterstreicht der Vorsitzende. Er weist aber darauf hin, dass es Zeit brauche, bis der Erfolg der bereits ergriffenen Maßnahmen der laufenden Düngeverordnung Wirkung zeige und messbar sei. Nun jedoch habe das Bundeslandwirtschaftsministerium ohne Absprache mit Fachleuten, Bauern und Verbänden, einen Vorschlag zur weiteren Verschärfung des Düngerechts an die EU gereicht, die die Landwirtschaft auch im Kreis Gütersloh erheblich verändern werde. »Nach unserer Einschätzung werden sehr viele der familiengeführten Höfe in Gütersloh dies nicht überleben«, erläutert Westermeyer: Die beabsichtigte Verschärfungen der Verschärfung bedrohe die gesamte Lanwirtschaft – egal, ob ökologisch oder konventionell, ob Acker-, Gemüse-, Obstbauer oder Tierhalter. »Das werden wir nicht tatenlos hinnehmen, wir werden für die Zukunft unserer bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland, in NRW, im Kreis Gütersloh kämpfen«, verdeutlicht Westermeyer.
Hinweise zur Großkundgebung: Sie beginnt um 10.30 Uhr auf dem Domplatz in Münster. Erwartet werden Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und NRW-Agrarministerin Ursula Heinen-Esser. Johannes Röring, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Bernhard Conzen, Präsident des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes (RLV) und Albert Schulte to Brinke, Präsident des Niedersächsischen Landvolks werden zu den Bäuerinnen und Bauern sprechen.
Der Landwirtschaftliche Kreisverband Gütersloh plant den Einsatz von Bussen. Wer noch Interesse hat, gemeinsam mit dem Bus nach Münster zu fahren, kann sich beim jeweiligen Ortsverband oder beim Kreisverband Gütersloh melden: Herzebrocker Straße 17, 33330 Gütersloh, Telefon (05241) 7433510, Telefax (05241) 7433520.