Dr. Michael Kopatz, Projektleiter für Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik am Wuppertal Institut. Foto: Julia Sellmann, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen
Klimaschutz in Guetersloh: Vortrag von Dr. Michael Kopatz
Wir können nachhaltiger leben, ohne uns tagtäglich mit Klimawandel oder Massentierhaltung befassen zu müssen. In seinem Vortrag »Schluss mit der Ökomoral: Klimaschutz ohne persönlichen Verzicht?!« erklärt Dr. Michael Kopatz, was wir ändern müssen, damit »öko« zum Normallfall wird. Zudem trägt der Projektleiter für Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik am Wuppertal Institut Kurzgeschichten zu seinem Konzept der »Ökoroutine« vor. Der Vortrag findet am 10. März ab 18 Uhr im Gütersloher Kreishaus (Herzebrocker Straße 140) statt.
»Zwischen unseren umweltpolitischen Idealen und unserem Verhalten besteht eine große Kluft«, bestätigt Kopatz. »Laut einer Studie des Umweltbundesamtes sind zum Beispiel 90 Prozent der Bürger bereit, mehr Geld für Fleisch aus artgerechter Tierhaltung auszugeben – aber nur zwei Prozent tun es.« Ebenso verhält es sich, wenn es darum geht, das Auto stehen zu lassen oder auf Flugreisen zu verzichten. »Viele finden Klimaschutz wichtig, schaffen es aber nicht, ihre moralischen Vorsätze im Alltag umzusetzen«, erklärt Kopatz. Um Routinen nachhaltig aufzubrechen, sieht der promovierte Politikwissenschaftler deshalb vor allem die Politik in der Verantwortung: »Denn wenn wir die Verhältnisse verändern, verändert sich auch das Verhalten. Gäbe es zum Beispiel nur noch Pfandbecher, käme ich als Konsument erst gar nicht in die Bredouille, mich beim Kaffee kaufen jedes Mal wieder bewusst für den Klimaschutz entscheiden zu müssen.« Er resümiert: »Deshalb ist politischer Protest wichtiger als privater Konsumverzicht. Durch politisches Engagement ändern sich die Verhältnisse.« Die Teilnahme inklusive Imbiss ist kostenfrei. Um Anmeldung bis zum 6. März wird gebeten unter: https://www.kreis-guetersloh.de/themen/energie-klima/klimaschutz-projekte-und-aktivitaeten/Anmeldung-Kopatz/ oder bei Kim Nadine Ortmeier.