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Guetersloh, Stadtverwaltung lehnt Ueberholverbot in der Dalkestrasse, einer der Guetsler Fahrradstrassen, ab

Gütersloh, Stadtverwaltung lehnt Überholverbot in der Dalkestraße, einer der Gütsler Fahrradstraßen, ab

Gütersloh, 11. März 2023

Natürlich muss das aus Reaktanz abgelehnt und bestritten werden. Wenn man von den meisten etwas will, tun sie das Gegenteil oder zumindest nicht das Gewollte (es sei denn, sie wollen, sie müssen, oder sie glauben, es zu müssen (oder es sei angebracht und notwendig)).

Die Wahrheit ist aus eigener Erfahrung (sowohl als Autofahrer als auch als Radfahrer) diese …

Als Autofahrer ist man in der Straße oft genervt, weil man die Radfahrer meist wegen des Gegenverkehrs gar nicht überholen kann. Und wenn man es doch versucht, muss es schnell gehen und unter Umständen bedrängt oder schneidet man dann die Radler. Besonders wenn es mehrere Radfahrer hintereinander sind, ist das Überholen praktisch unmöglich.

Als Radfahrer spürt man, dass man den #Autoverkehr aufhält, und fühlt sich schon allein deshalb bedrängt. Und wenn man dann überholt wird: siehe oben. Wenn ein Bus von einem aufgehalten wird, fühlt man sich noch mehr unter #Druck gesetzt, denn #Busse können (konnten) dort unmöglich überholen.

Es gibt auch noch eine dritte Perspektive: die des Fußgängers. Aus eigener und fremder Erfahrung (davon wurde schon berichtet) kommt oder kam es – allerdings selten – vor, dass Radler aus den genannten Gründen auf dem #Bürgersteig fahren (teils Familien mit #Kindern), und ihrerseits die Fußgänger bedrängen. Allerdings auch, dass dann Fußgänger den #Radfahrern (im Prinzip zu Recht) die Nutzung des Bürgersteigs ostentativ (und ohne Not) verweigern.

Das richtig Seltsame ist aber, dass die #Dalkestraße noch unter Henning Schulz’ Ägide als »Fahrradstraße« definiert wurde. Das heißt, dass #Radler absolute Prioriät haben. Beweist aber leider, dass die Idee zwar gut klingt, aber offenbar sinnlos ist und nichts bringt.

Die Lösung des »Shared Space«, die in Versuchen funktioniert hat, wird hier nicht versucht – es wird sogar behauptet, sie würde und könne nicht funktionieren. Dabei stellt das Konzep gar nicht auf die (fragliche) Vernunft ab. Sondern – wenn man so will – auf Sozialen Druck und auf so etwas wie eine »Schwarmdynamik« (nicht im Sinne des »Verkehrsflusses«, sondern des Verhaltens der #Verkehrsteilnehmer).

Die Dalkestraße 2019

2019 hieß es: »[…] für die Dalkestraße und die Parkstraße bis zur Brunnenstraße bedeutet das: Radfahrende haben auf der #Fahrradstraße absoluten Vorrang gegenüber dem anderen Verkehr. Sie dürfen auch nebeneinander fahren. Autofahrer müssen sich unterordnen. Überholen durch Kraftfahrzeuge ist zwar grundsätzlich erlaubt, der Radverkehr darf jedoch weder gefährdet noch behindert werden. In diesem Zusammenhang hat die Polizei einmal mehr auf die Abstandsregelung von mindestens 1,50 Meter beim Überholen von Fahrrädern hingewiesen«.

Dass laut einer Gütsler Gazette »Stadt und Polizei« das Überholverbot ablehnen, ist natürlich Unsinn. Die Stadtverwaltung tut das offenbar, aber die Polizei hat solche Entscheidungen gar nicht zu treffen – sie hat lediglich festgestellt, dass dort keine Unfallhäufungen festgestellt wurden. Was freilich kein allzu starkes Argument ist, denn nicht nur der Volksmund fragt in solchen Fällen zu Recht: »Muss erst etwas passieren?« Darüber hinaus müsste nicht nur gesagt werden, ob irgendwo ein Unfallschwerpunkt ist oder nicht, sondern auch, wie schwer die Unfälle sind, die stattfinden.

Man wird wahrscheinlich damit argumentieren, es bedürfe der »Rechtsssicherheit«, sprich: Wenn es keine »rechtssichere« Notwendigkeit gebe (in Form von belegten Häufungen von Unfällen), »könne« man ein Überholverbot nicht aussprechen. Kann man natürlich doch. Hat aber womöglich Angst davor, von Autofahrern verklagt zu werden? Oder sich bei diesen unbeliebt zu machen? Wie absurd. Zumal man sich umgekehrt nun bei den Radlern unbeliebt macht. Diese scheinen aber keine Lobby zu haben, die der (gefühlten?) Lobby der Autofahrer paroli bieten kann. Was seltsam ist, denn unter Henning Schulz sah man 2019 das Radeln als kommende Mobilitätsform und Mobilitätsform der Zukunft, und auch als klimafreundlich. Gesundheitsfördernd ist es sowieso.

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