Foto: Zino Peterek
Protestaktion zum WM Start in Katar, Deutsche Umwelthilfe und FFC Olympia setzen Zeichen fuer entwaldungsfreie Leder Lieferketten bei Nike und Adidas
Protestaktion zum WM Start in Katar, Deutsche Umwelthilfe und FFC Olympia setzen Zeichen für entwaldungsfreie Leder Lieferketten bei Nike und Adidas
- DUH und Fußballverein FFC Olympia setzen bildstarke Aktion »Macht unsere Schuhe sauber!« auf dem Fußballplatz zum Start der WM in Katar um
- #DUH fordert transparente #Leder #Lieferketten von Nike und Adidas und Zusammenarbeit mit Zulieferern wie dem Fleischkonzern JBS zu beenden
- DUH ruft Verbraucher auf, hier mit einer Protestmail Druck auf #Adidas und #Nike aufzubauen
Frankfurt am Main, Berlin, 21. November 2022
Mit einer ausdrucksstarken Protestaktion fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gemeinsam mit dem Fußballverein FFC Olympia 07 entwaldungsfreie Leder Lieferketten für #Sportschuhe und #Freizeitschuhe. Vor Anpfiff des Spiels der Herrenmannschaft am Sonntag haben Spieler und Verantwortliche des Vereins auf dem Fußballplatz eine deutliche Botschaft an Adidas und Nike gesendet. Auf den Trikots ist zu lesen: »Macht unsere Schuhe sauber!«. Auch die gegnerische Mannschaft vom FC Heisenrath Goldstein hat sich dem Protest angeschlossen.
Laut eines Berichts der #Umweltschutzorganisation und Verbraucherschutzorganisation können die beiden Sportartikelhersteller bis heute nicht sicher ausschließen, dass Brandrodung, moderne Sklaverei und Landraub Teil der Lieferkette ihrer #Sneaker, Sportschuhe und Fußballschuhe sind.
Dazu Sascha Müller Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: »Trotz ihrer riesigen Marktmacht haben Adidas und Nike immer noch nicht sichergestellt, dass das von ihnen bezogene #Leder »sauber« ist. Im Gegenteil: Sie sind nach wie vor mit Firmen wie JBS verbunden, die für illegale #Brandrodung, brutalen Landraub und Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sind. Das ist nicht hinnehmbar! Das Problem der zerstörerischen Entwaldung durch die Lederindustrie ist seit Langem bekannt – ebenso wie die katastrophalen Folgen für Klima, Menschen und bedrohte Tierarten. Gerade jetzt, zur ohnehin fragwürdigen WM in Katar, machen die beiden Hauptausstatter in ganz großem Stil Werbung für ihre Produkte. Wir rufen alle Verbrauchern auf, mit uns Druck zu machen, damit Adidas und Nike endlich Verantwortung übernehmen!«
Allein in Deutschland wurden im letzten Jahr 2,3 Millionen Paar Fußballschuhe aus Rindsleder verkauft, europaweit sogar mehr als 11 Millionen. Mit dem Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft der Herren in Katar betreten die beiden wichtigsten Ausstatter, Adidas und Nike, nun eine gigantische Werbebühne. Die DUH fordert daher Verbraucherinnen und Verbraucher auf, jetzt hier Protestmails an die Konzernchefs Kasper Rørsted und John Donahoe zu schreiben.
Roland Sittner, Jugendleiter und Vorstandsmitglied des FFC Olympia 07: »Wir lieben unseren #Sport – wir lieben den Fußball. Durch das Tragen von Nike und Adidas Fußballschuhen wollen wir aber nicht dazu beitragen, dass der #Regenwald illegal abgeholzt, die #Umwelt geschädigt und Menschen vertrieben werden. Beide Konzerne haben zwar erklärt, dass sie kein Leder mehr aus dem Amazonas verwenden wollen. Das aber muss überprüfbar und nachvollziehbar sein. Nike und Adidas müssen daher ihre Lieferketten lückenlos offenlegen, damit wir weiterhin mit gutem Gewissen ihre Fußballschuhe kaufen und tragen können. Es geht hierbei um die Zukunft unserer Kinder.«
Stefan Wagner, 1. Vorsitzender von Sports For Future, die die Aktion unterstützen: »Mit dem Ende der Klimakonferenz, in der wir als Weltgemeinschaft um die Einhaltung des 1,5 Grad Ziels ringen, beginnt in Katar eine WM, die das genaue Gegenteil verkörpert. Dabei wird deutlich: Auch der Sport muss viel sichtbarer und engagierter seinen Beitrag leisten – von der Konzeption derartiger Großveranstaltungen bis hin zu einem nachhaltigen Umbau der Lieferketten für den täglichen Bedarf der Sportler. Wir appellieren an alle, diese Verantwortung künftig gemeinsam und sehr viel ernsthafter wahrzunehmen.«
Hintergrund
#Rinderhaltung ist der Haupttreiber für die Zerstörung artenreicher und klimarelevanter Waldgebiete in Südamerika wie dem #Amazonas #Regenwald, dem Cerrado und dem Pantanal Feuchtgebiet. Während Rindfleisch überwiegend in Südamerika konsumiert wird, gehen circa 80 Prozent des Leders in den Export. Zwischen 2018 und 2020 exportierte Brasilien insgesamt 1,26 Millionen Tonnen. Europa ist einer der wichtigsten Absatzmärkte für brasilianisches Leder und nach China das zweitgrößte Exportziel.