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Aus fuer Schliefenanlage in Lemgo? Nach Peta Anzeige 2020 forderte Amtsgericht am 22. Dezember 2022 Alternative zur Fuchsquaelerei
Aus für Schliefenanlage in Lemgo? Nach Peta Anzeige 2020 forderte Amtsgericht am 22. Dezember 2022 Alternative zur Fuchsquälerei
- Verfahren für 6 Monate ausgesetzt
Lemgo, Stuttgart, 22. Dezember 2022
#Folterkammer für #Füchse vor dem Aus? Nach der Anklageerhebung der #Staatsanwaltschaft #Detmold gegen den Hauptverantwortlichen der Schliefenanlage Lemgo Voßheide, Ralf H., fand heute die Verhandlung beim Amtsgericht Lemgo statt (Aktenzeichen 25 Ds 336/21 – 23 Js 200/20).# Peta hatte Ende Januar 2020 #Strafanzeige und #Ordnungswidrigkeitsanzeige gegen alle für die #Fuchshaltung verantwortlichen Personen erstattet. Das Gericht trug dem Angeklagten in der Hauptverhandlung heute Vormittag auf, eine Alternative für die Ausbildung von Hunden für die Jagd zu entwickeln – ohne lebende Füchse. Bis dahin wird das Verfahren für sechs Monate ausgesetzt. Der #Richter wolle so den Druck auf den #Betreiber der Anlage aufrechterhalten, die notwendigen Änderungen herbeizuführen. Zudem betonte er, dass er keine Notwendigkeit für die Fuchsjagd an sich sieht. Die Tierrechtsorganisation fordert jetzt die Schließung aller über 100 Schliefenanlagen bundesweit.
»Die jahrelangen Vergehen in der Schliefenanlage Lemgo-Voßheide dürften nun endlich ein Ende haben. Da der Richter Alternativen zur bisherigen Ausbildungspraxis mit lebenden Füchsen forderte, erwarten wir nun ein Verbot aller Schliefenanlagen in Deutschland«, so Dr. Edmund Haferbeck, Senior Verantwortlicher für Special Projects bei Peta, der als Prozessbeobachter anwesend war. »Schliefenanlagen verstoßen grundsätzlich gegen das #Tierschutzgesetz. Die dort gefangenen Füchse werden der Natur entrissen und zu Zwecken der Jagdhundeausbildung für die grausame Baujagd ein Leben lang gefangen gehalten.«
Gutachter bestätigen länger anhaltende, erhebliche Leiden
In dem dokumentierten, der Anklage vorliegenden tierquälerischen Einsatz der #Tiere in der Schliefenanlage sieht Peta einen Verstoß gegen Paragraf 17, Nummer 2 b, des Tierschutzgesetzes. Die Aufnahmen liegen den Behörden vor. Zu sehen ist unter anderem, wie ein Fuchs im Gehege hin und herlief. Laut Staatsanwaltschaft handelte es sich, anders als behauptet, um ein wildgefangenes #Tier. Der Fuchs zeigte ein sogenanntes stereotypes Verhalten. Zudem legten die Tiere die Ohren an und zogen den Schwanz ein. Beides sind deutliche Hinweise darauf, dass sie unter starkem Stress standen. Auch Gutachter bestätigten, dass die Füchse in dem Video länger anhaltenden, erheblichen Leiden ausgesetzt waren. Eine Veterinärin vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW bewertete das Video folgendermaßen: »Der Fuchs zeigt über einen Zeitraum von mindestens 23 Minuten immer wieder, dass er sich einer akuten Bedrohungssituation ausgesetzt sieht. Wenige ‚ruhige Phasen’ sind ebenfalls zu beobachten, diese dauern jedoch meist nur wenige Sekunden an […]. Hier handelt es sich […] um ein eher apathisches Verhalten gegenüber der Stresssituation.« Ein weiterer Gutachter ist Betreiber einer Fuchsauffangstation. Er wies darauf hin, dass das in dem Video gezeigte Gehege viel zu klein ist, die Tiere entgegen ihrer Art einzeln gehalten werden und keinerlei Beschäftigungsmaterial zur Verfügung haben.
Schliefenanlage Lemgo Voßheide für Missstände bekannt
Die mangelhafte Versorgung der mehrere Tage lang in der Anlage eingesperrten Füchse war bereits 2018 Gegenstand eines Strafverfahrens vor dem Amtsgericht Lemgo (Aktenzeichen 25 Ds 49/18 – 25 Js 650/17). Schon damals übergab Peta dem Landrat eine Petition mit der Forderung, die Anlage zu schließen. In einigen europäischen Ländern sind Schliefenanlagen aus Tierschutzgründen längst verboten, während es in Deutschland noch etwa 100 Einrichtungen dieser Art gibt. Diese sind meist fernab der Öffentlichkeit gelegen [1].
Petas Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
1.) Wildtierschutz Deutschland (2018), Tierquälerische Ausbildung an lebenden Füchsen – Gerichtstermin Lemgo-Voßheide kurzfristig abgesagt, #online abrufbar unter https://www.wildtierschutz-deutschland.de/single-post/schliefanlage-Lemgo, 22. Dezember 2022
Weitere Informationen
- www.peta.de/Themen/Schliefenanlage-Lemgo-Vossheide
- www.peta.de/Presse/Gequälte-Fuechse-in-Schliefenanlage-Lemgo-Vossheide-Peta erstattet-Strafanzeige
- www.peta.de/Kampagnen/Fuchsjagd-stoppen
Peta Deutschland
Peta Deutschland ist mit mehr als 1,5 Millionen Unterstützern die größte Tierrechtsorganisation des Landes und setzt sich durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise dafür ein, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.