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Foodwatch Marktcheck zum "Veganuary": vegane Fleischersatzprodukte haeufig unausgewogen

Foodwatch Marktcheck zum »Veganuary«: vegane Fleischersatzprodukte häufig unausgewogen

Berlin, 19 Januar 2024

#Bacon, #Schnitzel, #Chicken #Burger – anlässlich des »#Veganuary« hat die Verbraucherorganisation Foodwatch rein pflanzliche Produkte im Fleischstil unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Der gesundheitliche Wert der #Lebensmittel ist durchwachsen. Die Fleischersatzprodukte enthalten zum Teil relativ viele #Kalorien und hohe Mengen an gesättigten Fettsäuren sowie #Salz. Foodwatch berechnete für alle Produkte die #Nutri Scores Lediglich 2 der 15 Produkte würden mit einer grünen Nährwertampel bewertet. Mehr als die Hälfte erhielte dagegen eine eher schlechte Nutri #Score Bewertung D oder E. Der Großteil der veganen Lebensmittel enthält eine Reihe von Zusatzstoffen und ist hochverarbeitet.

»Weniger #Fleisch und #Wurst zu essen, ist nicht nur gut für die #Umwelt, sondern auch für unsere #Gesundheit. Aber: Vegane oder vegetarische Fleisch Alternativen sind nicht per se gesund. Viele Fleischersatzprodukte sind stark verarbeitet und enthalten Aromen und Zusatzstoffe. Am besten ist es, zu frischen, möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln zu greifen«, erklärte Alice Luttrop, Ernährungswissenschaftlerin und zertifizierte Ernährungsberaterin.

#Foodwatch hat für 15 stichprobenartig ausgewählte vegane Fleischersatzprodukte verschiedener Marken die Nährwertzusammensetzung anhand der Lebensmittelampel Nutri Score beurteilt. Die beiden Produkte mit der schlechtesten Bewertung sind der »Snack #Salami Style Klassik« von Billie Green, gekauft bei Edeka, und das »Veganes Virginia #Steak« von Wheaty, gekauft bei Denn’s. Beide Produkte enthalten verhältnismäßig viel gesättigte Fette und dementsprechend viele Kalorien. Zugutehalten muss man dem Steak von Wheaty, dass es als einziges Produkt im Marktcheck keine Zusatzstoffe und zugesetzten Aromen enthält. Einen grünen Nutri Score A erhalten würde das vegane Hähnchengeschnetzelte »Like Chicken« von Like Meat, gekauft bei Rewe. Dieses zeichnet sich durch einen niedrigen Fettgehalt und Kaloriengehalt sowie einen relativ hohen Ballaststoffgehalt aus. Das #Veggie #Hack von Endori, gekauft bei Rewe, darf sich ebenfalls mit dem besten Nutri Score A schmücken: Es enthält viel Protein und wenig gesättigte Fette.

Verbrauchertäuschung auch bei Fleischersatzprodukten

Die Verbraucherorganisation wies darauf hin, dass auch bei veganen Lebensmitteln mit irreführenden Aussagen geworben werde. So werbe etwa die Rügenwalder Mühle auf der Vorderseite der veganen #Schinken Spicker Mortadella groß mit der Aussage »Auf Basis von #Sonnenblumenkernen«. Ein Blick auf die Zutatenliste auf der Rückseite der #Verpackung verrät aber: Es müsste eigentlich »Auf Basis von #Bambusfasern« heißen, denn die vegane #Wurst enthält gerade einmal 2 Prozent Sonnenblumenprotein.

»Das große Angebot veganer Lebensmittel ist gut für alle, die sich klimaschonender und tierschonender ernähren wollen. Doch Achtung: #Vegan heißt nicht automatisch ehrlich, auch bei tierfreien Lebensmitteln wird getrickst und getäuscht«, erklärte Rauna Bindewald von Foodwatch.

Mit dem sogenannten Veganuary wirbt eine Organisation seit 2014 dafür, sich im Januar und darüber hinaus vegan zu ernähren. Zahlreiche deutsche Einzelhändler beteiligen sich an der Kampagne. Kein Wunder, so Foodwatch, schließlich sei das ein wachsender, lukrativer Markt, auf dem alle mitkassieren wollten: Laut Ernährungsreport 2023 des Bundesernährungsministeriums nimmt der Anteil derer, die täglich zu vegetarischen oder veganen Alternativen zu tierischen Produkten greifen, stetig zu. Waren es 2020 noch 5 Prozent der Verbraucher in Deutschland, stieg die Zahl 2023 auf 10 Prozent an. Zwar spielen für die meisten Befragten Gründe wie Neugier, #Klimaschutz und #Umweltschutz, #Tierschutz und #Geschmack eine herausgehobene Rolle beim Kauf von veganen Ersatzprodukten. 48 Prozent der Befragten gaben aber auch an, dass sie die Produkte kauften, weil sie gesund seien.

Die Weltgesundheitsorganisation plädiert in einem Übersichtsreport für »weitere Forschungsarbeiten«, »um die noch unbekannten gesundheitlichen Auswirkungen der Lebensmittelzusatzstoffe und Nebenprodukte zu untersuchen, die bei der industriellen Verarbeitung solcher pflanzlichen ›Fleischsorten‹ entstehen«.

Die Produkte im Marktcheck

Foodwatch hat die Nutri Scores mit dem neuen Algorithmus berechnet, der seit Januar 2024 gilt. Der Ballaststoffgehalt des Veggie Hack von Endori und der Beyond Meat Nuggets lag nicht vor. Der Like Chicken Burger von Like Meat trägt aktuell noch den Nutri Score B auf der Verpackung. Diese Einstufung entspricht der alten Berechnungsgrundlage des Nutri Score Für bereits mit der Lebensmittelampel gekennzeichnete Produkte gilt eine lange Übergangsfrist bis Ende 2025, ab der sie mit dem neuen Nutri Score gekennzeichnet werden müssen. Nach dem neuen Algorithmus bekommt der Burger ein C. Gleiches gilt für Fleischsalat von My Veggie Aktuell ist die Verpackung noch mit dem Nutri Score C gekennzeichnet, nach der neuen Berechnung erhält das Produkt ein D.

Quellen und weiterführende Informationen

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