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In der Abendsonne schimmert das schwarze Rückengefieder und Flügelgefieder metallisch grün. Foto: Franz Thiesbrummel, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen

Franz Thiesbrummels Blick in die heimische Natur: Der Kiebitz ist Vogel des Jahres 2024

Franz Thiesbrummels Blick in die heimische Natur: Der Kiebitz ist Vogel des Jahres 2024

Gütersloh Avenwedde, 11. März 2024

Der #Naturschutzbund (#NABU) hatte zusammen mit dem bayerischen Partner dem Landesbund für Vogelschutz und Naturschutz (LBV) zur 4. öffentlichen Vogelwahl aufgerufen. Diese Wahl hat ein großes Echo gefunden, fast 120.000 Menschen haben sich an dieser Wahl beteiligt. Zur Auswahl standen #Kiebitz, #Steinkauz und #Rauchschwalbe. Auf den Kiebitz entfielen 33.289 Stimmen (27,8 Prozent). Früher waren Kiebitze auch bei uns in Gütersloh noch recht häufig. Heute sind sie aus unseren Wiesen fast verschwunden, es gibt leider nur noch ganz wenige Brutpaare. Die Entwässerung und der Verlust der Feuchtwiesen machen dem Kiebitz schwer zu schaffen. Auch sind die Wiesen durch schwere Landmaschinen und durch Düngereintrag sehr verdichtet. Es fehlen #Regenwürmer die für eine Auflockerung des Wiesenbodens sorgen.

Gern erinnere ich mich an meine Schulzeit. Stundenlang hockte ich oft am Rand der Ruhenstroths Wiese an #Dalke, in der Nähe meines Elternhauses. Damals gab es dort noch 10 bis 12 Brutpaare. Ihre Nester waren oft ganz dicht beieinander, so lernte ich schon früh, Kiebitze sind eigentlich Kolonienbrüter. Zusammen konnten sie sich auch gegen Nesträuber verteidigen. Einmal erlebte ich, dass ein Fasanenhahn über die Wiese stolzieren wollte. Eigentlich kein Nesträuber und trotzdem bekam es ihm schlecht. Immer wieder attackierten die Kiebitze ihn aus der Luft. Um sich zu wehren, legte er sich schließlich auf den Rücken und versuchte sich mit seinen Krallen zu verteidigen. Es war ein imposantes Schauspiel.

Auch war ich immer total fasziniert von den akrobatischen Balzflügen der Männchen. Sie stiegen dabei hoch in die Luft, um sich anschließend mehrmals überschlagend zu Boden zu stürzten. Kurz überm Wiesenboden fingen sie sich dann mit mehreren Flügelschlägen geschickt auf. Beim Aufsteigen riefen sie »Chiu witt, chä witt« und beim Hinabstürzen »wit, wit, wit« Mit jedem Flügelschlag verursachten sie ein Geräusch, ein dumpfes »Wumm, Wumm, Wumm, Wumm«. Nach der Landung auf dem Boden ging das Balzritual weiter und das Männchen verneigte sich einige Male vor dem auserwählten Weibchen. Dabei stolzierte es mit breitgefächertem #Schwanz um das #Weibchen, bevor es zur Paarung kam. Damals konnte ich auch beobachten, dass Kiebitze eine besondere Art entwickelt hatten, um Würmer aus dem Boden zu locken. Sie klopften mit einem Fuß auf den weichen Boden, die Biologen nennen es heute »Fußtrillern«. Kiebitze sind Zugvögel, gehören aber zu den Kurzstreckenziehern, das heißt, sie ziehen zum Überwintern nicht allzu weit. In den immer häufigeren milden Wintern bleiben einige Kiebitze inzwischen sogar in Deutschland. Im März beginnen sie dann oft schon mit ihren Balzflügen.

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