Greenpeace Recherche: die Netzwerke der maechtigen deutschen Strassenbaulobby
#Greenpeace #Recherche: die Netzwerke der mächtigen deutschen #Straßenbaulobby
- 2 Drittel der Bundestags Lobbyisten zur #Verkehrsplanung sind Unternehmen
Hamburg, 5. Oktober 2024
Greenpeace deckt in seinem neuen Bericht »#Asphalt statt Alternativen« die Verflechtungen von #Politik, #Wirtschaft und #Wissenschaft in der deutschen Straßenbaulobby auf, die massiv vom umstrittenen Aus und Neubau der Bundesfernstraßen profitiert. Die Recherche zeigt, wie diese gut organisierte Lobby den Straßenbau vorantreibt und damit dem #Klimaschutz und #Artenschutz schadet. »Die deutsche Straßenbau Maschinerie betoniert unaufhaltsam und ignoriert dabei nicht nur Umweltbedenken, sondern erschwert auch eine nachhaltige Verkehrswende«, sagt Lena Donat, Verkehrsexpertin von Greenpeace. »Sie nimmt erfolgreich Einfluss darauf, dass das Verkehrsministerium sich nicht auf bröckelnde Brücken konzentriert, sondern weitere Mammutprojekte wie die Küstenautobahn A 20 plant. Infrastruktur Bau muss sich an den Bedürfnissen der Gesellschaft und zukünftiger Generationen orientieren und nicht an den Geschäftsinteressen von einigen Wenigen.«
Nur einige Konzerne profitieren stark von der falschen Infrastrukturplanung
Das Interessengeflecht beim Fernstraßenbau ist ähnlich dicht wie das deutsche #Straßennetz und reicht von der Bauindustrie über die Autokonzerne bis zu den Hochschulen. Besonders einflussreich sind Großunternehmen: 2 Drittel aller im Lobbyregister des Bundestages erfassten Akteure im Bereich Verkehrsinfrastruktur sind Unternehmen, Wirtschafts und Arbeitgeberverbände. Nur 5 Prozent der Lobbyisten lassen sich einer #NGO, einer Stiftung oder einem Verein mit Arbeitsschwerpunkt #Umwelt oder #Klima zuordnen. Der Lobbyatlas zeigt zudem, dass nur wenige Baukonzerne die größten Profiteure des Straßenbaus sind: In den vergangenen 4 Jahren erhielten 5 Großunternehmen, darunter #Hochtief, #Strabag und Max #Bögl, Aufträge für Erhaltung, Neubau und Ausbau von Autobahnen, deren Gesamtwert höher liegt als der aller anderen Auftragnehmer zusammen.
Deutschland verfügt bereits über eines der dichtesten Fernstraßennetze Europas mit rund 13.000 Kilometern Autobahnen und 38.000 Kilometern Bundesstraßen. Trotzdem sollen nach dem aktuellen Bundesverkehrswegeplan (BVWP) weitere fast 6.000 Kilometer Autobahnen und Bundesstraßen neugebaut sowie rund 4.000 Kilometer Fernstraßen um weitere Fahrspuren erweitert werden. Der aktuelle Plan umfasst den Zeitraum 2016 bis 2030, die Summe der Kosten aller im Plan enthaltenen Neubauprojekte und Ausbauprojekte beträgt nach aktuellem Preisstand 180 Milliarden Euro.