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Joern Kriebel ("Save the Ocean") warnt: Delfintherapie - Geschaeft mit der Hoffnung und Gefahr fuer Mensch und Tier
Jörn Kriebel (»Save the Ocean«) warnt: Delfintherapie – Geschäft mit der Hoffnung und Gefahr für Mensch und Tier
Die Initiative »Save the Ocean« schlägt Alarm und warnt vor betrügerischen Angeboten sowie tierquälerischen Praktiken im Zusammenhang mit kommerziellen Delfintherapien. Diese umstrittene Form der »#Therapie« hat sich laut Jörn #Kriebel, Gründer von »Save the Ocean«, zu einem Millionengeschäft entwickelt, das Eltern von #Kindern mit besonderen Bedürfnissen ausnutzt und auf Kosten der #Tiere geht.
»Eine Delfintherapie birgt erhebliche gesundheitliche Risiken – sowohl für die Tiere als auch für die Menschen«, so Kriebel. «In Deutschland ist die kommerzielle Delfintherapie verboten, was dazu führt, dass dubiose Anbieter in Ländern wie der #Türkei und #Ägypten betroffene Familien mit hohen Kosten locken.« Die Kosten für eine Delfintherapie können bis zu 15.000 Euro betragen, und oft gelingt es Eltern nur durch aufwendige Spendenaktionen, einen Teil der #Summe aufzubringen. Der Rest wird häufig durch persönliche Darlehen finanziert, was viele Familien in finanzielle Schwierigkeiten bringt.
Laut dem Bundesverband Autismus Deutschland berichten betroffene Eltern, dass Spendengelder in Deutschland für personenbezogene Delfintherapien gesammelt werden und gemeinnützige Vereine dabei Spendenbescheinigungen für das Finanzamt ausstellen können. Doch wie Kriebel erklärt, profitieren die Vereine oft selbst von den Geldern, indem sie Spenden einziehen, eigene Verwaltungskosten erheben und den verbleibenden Betrag an kommerzielle Anbieter im Ausland weiterleiten. Auch dort gibt es laut »Save the Ocean« Vermittler, die sich an den Spendenaktionen bereichern.
Der Verein »Delfine therapieren Menschen«
Die langjährige Diskussion um die ethische und wissenschaftliche Legitimität von Delfintherapien erreicht einen neuen Höhepunkt. Der Verein »dolphin aid«, der seit Jahren für die Vermittlung von Delfintherapien wirbt, hat sich 2021 in »Delfine therapieren Menschen« umbenannt. Trotz dieser Namensänderung bleibt die #Kritik an den Praktiken des Vereins und dessen Delfintherapiezentren, wie dem »Curaçao Dolphin Therapy & Research Center« (CDTC), unverändert.
Der Verein »dolphin aid« (»Delfine therapieren Menschen«) aus #Düsseldorf, der das WDSF (#Wal und Delfinschutz Forum) aufgrund kritischer Berichterstattung verklagte. Die Klage scheiterte jedoch in 20 Punkten vor dem #Landgericht #Köln. Dolphin aid wurde von der Justiz aufgefordert, die Kritik zu akzeptieren, da sich zahlreiche Aussagen des WDSF als zutreffend erwiesen hatten. Das Oberlandesgericht Köln bestätigte in der Berufung den Großteil der Entscheidung und verdeutlichte damit die fragwürdige Geschäftspraxis von »dolphin aid«. Während des Verfahrens wurde bekannt, dass die »dolphin aid« Gründerin Kirsten Kuhnert ihren Posten beim Verein aufgegeben und eine bezahlte Managerposition im Delfintherapiezentrum CDTC auf Curaçao angenommen hatte.
Auch andere Fälle wie der von Dolphin Kids sorgen für Schlagzeilen: Die Gründer des Anbieters wurden 2016 wegen Veruntreuung von fast 190.000 Euro verurteilt, die sie sich aus Spendengeldern »hemmungslos« angeeignet hatten.
»Save the Ocean« rät betroffenen Familien daher von der Teilnahme an Delfintherapien ab und empfiehlt Alternativen. »Ein entspannter Sonnenurlaub ohne Delfintherapie kann für betroffene #Kinder und ihre Familien oft mehr bewirken als der stressige Ablauf einer Delfintherapie und die Konfrontation mit Delfinen in Gefangenschaft«, so Kriebel.
Über »Save the Ocean«
Die Privatinitiative »Save the Ocean« setzt sich für den #Schutz der #Meere und den respektvollen Umgang mit Meeresbewohnern ein. Die Organisation kämpft gegen Tierquälerei in Delfinarien, organisiert regelmäßig Demonstrationen in europäischen Delfinarien und setzt sich gegen Umweltzerstörung ein. Zudem sensibilisiert Save the Ocean für die Folgen der kommerziellen Nutzung von Delfinen und Walen.
»Wenn das Meer stirbt – stirbt der Mensch. Bitte kaufen Sie keine Tickets für Delfinarien. So unterstützen Sie nur das Delfinarium, aber nicht die Tiere!«